Die Rosette von Pliska ist ein protobulgarisches Bronzeobjekt aus dem frühen Mittelalter, das in der alten bulgarischen Hauptstadt Pliska gefunden wurde. Die Rosette ist ein Bronzemedaillon mit einem Durchmesser von ca. 4 cm. Es hat die Form eines siebenstrahligen Sterns, auf jedem Strahl stehen Buchstaben aus der alten bulgarischen Schrift. Diese Inschriften können unterschiedlich interpretiert werden. Eine Theorie besagt, dass sie die Sonne, den Mond und 5 weitere Planeten des Sonnensystems darstellen - Mars, Venus, Jupiter, Venus, Saturn. Die Namen dieser Himmelskörper entsprechen auch heute noch in vielen europäischen Sprachen den sieben Wochentagen. Zum Beispiel entspricht im Englischen Monday - Moon dem Mond. Vom englischen Samstag entspricht auch Saturn. Merkur entspricht im Französischen mercredi (Mittwoch). Auf der Rückseite ist das IYI-Zeichen eingraviert. Dieses Zeichen ist charakteristisch für die bulgarische Herrscherdynastie der Familie Dulo. Die Rosette wurde 1961 bei archäologischen Ausgrabungen im Palastviertel von Pliska entdeckt. Diese antike Stadt wurde während der Zeit von Konstantin dem Großen, dem Herrscher des Römischen Reiches, aktiv entwickelt, wie der für diese Zeit typische Stil der Stadtmauern beweist. Mit seiner Thronbesteigung machte sich Konstantin daran, seine Macht zu stärken. Er verhandelte mit seinen Verwandten, den Bulgaren, und stellte ihre Unabhängigkeit in den Ländern südlich der Donau wieder her. So konnte der Kaiser seine Kräfte in Kämpfen gegen die Widersacher im Südosten des Reiches konzentrieren. So tauchte Bulgarien im 4. Jahrhundert erstmals wieder auf der Landkarte südlich der Donau auf, nachdem diese Gebiete im 2. Jahrhundert vom Römischen Reich erobert worden waren. Später im 7. Jahrhundert wurde Pliska auch die Hauptstadt Bulgariens. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Bulgarische Reich auf dem Vormarsch und schaffte es, die meisten seiner Besitztümer auf der Balkanhalbinsel zurückzugewinnen.